Chronik

Die Geschichte eines außergewöhnlichen Sportvereins 

 

Kapitel 1
Das Gründungsjahr 1924 – Ein Fußball gelangt von Luxemburg nach Udelfangen 

Anfang der 20er Jahre arbeiteten viele Udelfangener in den heimischen Steinbrüchen („Auf den Kaulen“), um den weithin bekannten „Udelfanger Sandstein“ abzubauen. Einer der „Steinbrecher“, Peter Burg („Heenatz Pitt“), fand eine besser bezahlte Arbeit in einem Weinbaubetrieb im benachbarten Luxemburg (Firma Besch in Grevenmacher). Dort lernte er einige jüngere Burschen kennen, die abends nach Feierabend mit einem Gummiball auf der Straße Fußball spielten.

Eines Tages brachte er zur Freude der Udelfanger Jugend einen richtigen handgenähten Lederfußball aus dem Nachbarland mit. Bis dahin spielte man im Dorf mit einem sogenannten „Lumpenball“. Nun „bolzte“ die Jugend Abend für Abend und erlernte so die ersten Schritte dieses Mannschaftsspiels. Es dauerte nicht lange, bis 1923 die ersten Spiele gegen die Nachbardörfer ausgetragen wurden. 1924 folgte die Gründung der DJK Udelfangen. Erster Vorsitzender war Matthias Soester („Seestisch Metz“). Zu den Aktiven der ersten Stunde gehörten Josef Burg, Nikolaus Weis, Matthias Soester, Josef Hill, Peter Burg, Wilhelm Becker, Matthias Thielen und Aloys Mohn.

Als Spielfeld dienten in Wiesen in der Nähe des Ortes. Zu Beginn der 30er Jahre ebneten die Vereinsmitglieder einen ausgebeuteten Steinbruch ein und errichteten darauf einen Sportplatz. Dazu wurden Gleise verlegt, um mit den vorhandenen Loren den Boden aufzuschütten. Treibende Kraft war dabei Johann Trierweiler („Pappaschi“). Udelfangen spielte damals durchgehend in der 1. Kreisklasse. In den Kriegsjahren von 1939 bis 1945 kam der Spielbetrieb zum Erliegen. In den Jahren 1941/42 wurden lediglich noch einige Freundschaftsspiele gegen die Nachbardörfer ausgetragen.

Kapitel 2
Die Wiederaufnahme des Spielbetriebs nach dem 2. Weltkrieg

Das erste Fußballspiel nach dem 2. Weltkrieg fand am 2. Weihnachtsfeiertag 1945 statt. Gegen Ralingen gelang ein 8:1 Sieg. In Erinnerung geblieben ist auch noch das Freundschaftsspiel genau ein Jahr später in Ensch an der Mosel. Als „Begrüßungstrunk“ servierten die Enscher eine Kanne Wein vor dem Spiel mit dem Hintergedanken, die Kräfte der Gastmannschaft zu schwächen. Diese Rechnung ging jedoch nicht auf: Die Udelfanger als geübte Vieztrinker, siegten – vom Wein beflügelt – mit 3:0 Toren.In der Saison 1946/47 wurde der reguläre Spielbetrieb wieder aufgenommen und zunächst bis 1952/53 fortgeführt. Zu den Auswärtsspielen fuhr man entweder mit dem Bus des aus Udelfangen stammenden Busunternehmers und Vereinsmitglieds Klaus Müller oder mit dem LKW des Transportunternehmers Michel Becker. Gelegentlich diente auch eine Pferdekutsche als Transportmittel, so z.B. für Spiele in Euren und Pfalzel. Langjähriger Vorsitzender des Vereins war Josef Hill senior. 1952 musste der Spielbetrieb wieder eingestellt werden, weil mehrere Fußballer aus Altersgründen aufhörten und noch nicht genügend Nachwuchsspieler zur Verfügung standen.

Kapitel 3
Der Neubeginn im Jahre 1959

Auf Initiative von Klaus Konder aus Trierweiler und Peter Schuster aus Fusenich fand am 6. Mai 1959 in Trierweiler eine Versammlung statt mit dem Ziel, den Fußball wieder zu beleben  Der neu gewählte Geschäftsführer Josef Willems teilte dem Sportbund Rheinland e.V. in Koblenz mit Schreiben vom 25. Juni 1959 mit, dass die „Spielvereinigung Trierweiler“ gegründet worden sei und der Verein um Aufnahme in den Verband bitte. Am 10. Juli 1959 entsprach der Sportbund dieser Bitte, so dass der Verein an den Meisterschaftsspielen der Saison 1959/60 teilnehmen konnte. Kurzfristig konnten schwarze Trikots angeschafft werden. Das erste Spiel (3. Kreisklasse) fand in Naurath statt und endete 2:2. Im Frühjahr 1960 konnte der Verein die Spieler mit neuen Trikots in den Traditionsfarben Grün-Weiß einkleiden. Der Mannschaft gehörten folgende Spieler an: Lorenz Fusenig, Erwin Thielen, Werner Ziewers, Erich Weis, Theo Thielen, Matthias Burg, Markus Paulus, Peter Schuster, Wilhelm Feltes, Klaus Konder, Edmund Ziewers, Hans Borne und Walter Weis.

Vorsitzender des Vereins war Franz Paulus, Fleischbeschauer aus Fusenich, der dieses Amt bis 1962 ausübte. Erster Geschäftsführer (= Schriftführer) war, wie oben erwähnt, Josef Willems, Kassenrendant der Raiffeisenkasse Trierweiler, die damals noch in Niederweiler angesiedelt war. Die Spielvereinigung erhielt auf ihren Antrag vom 24. August 1959 im Oktober 1960 vom Fußballverband Rheinland einen Zuschuß in Höhe von 500 DM zur Erneuerung der Drahtnetze an den Toren und zur Anschaffung von zwei Fußbällen. Aus dem vorgenannten Antragsschreiben geht auch hervor, dass damals beabsichtigt war, in Trierweiler einen neuen Sportplatz anzulegen. Offensichtlich verfolgte der Verein diese Planung aus finanziellen Gründen nicht mehr weiter.

Im Oktober 1962 übernahm Heinz Kunert, Volksschullehrer in Udelfangen von 1959 bis 1964, das Amt des 1. Vorsitzenden. Geschäftsführer war Josef Schuster. In der Schiedsrichtermeldung für das Spieljahr 1963/64 vom 14. August 1963 – gemeldet wurde Helmut Ferring – taucht erstmals als Vereinsname „Spielvereinigung Trierweiler-Udelfangen“ auf, der so bis 1970 geführt wurde. Die Jugendlichen aus Udelfangen spielten in den 50er und Anfang der 60er Jahre zumeist in den Aacher Jugendmannschaften.

Georg Schmitt („Maathes Schorsch“) leitete den Verein von 1964 bis 1971. Das Amt des Schriftführers nahm Nikolaus Müller wahr. In deren Amtszeit fällt auch der Neubau des Sportplatzes in Udelfangen, auf den im folgenden Abschnitt näher eingegangen wird. Die aktiven Fußballer kamen seit Beginn der 60er Jahre nicht nur aus Udelfangen, Trierweiler und Fusenich, sondern auch aus Herresthal, Kersch, Wintersdorf, Euren, Ruwer und anderen Orten. Zu erwähnen sind besonders die Fußballer aus Metzdorf sowie die vorbildliche Kameradschaft und der Teamgeist während jener Zeit. Auch außerhalb des Spielfeldes fiel die sportliche Zusammenarbeit mehrerer Dörfer auf fruchtbaren Boden: So heirateten z.B. drei Fußballer aus Metzdorf Mädchen aus Udelfangen. Diesem Beispiel folgten ein Jahrzehnt später vier Sportkameraden aus Sirzenich.

Kapitel 4
Ein neuer Sportplatz wird gebaut (1965/1966)

Anfang der 60er Jahre verstärkte sich der Wunsch der Fußballer nach einer neuen Sportanlage. Der oft als „Lehmkaul“ bezeichnete steinige und holprige Platz war nach starken Regenfällen auf Grund der vielen Wasserlachen kaum bespielbar. Nach mühevollen Anstrengungen war es Amtsbürgermeister Matthias Winter schließlich gelungen, ein in Trier stationiertes französisches Pionierregiment für dieses Vorhaben zu gewinnen. Mächtige Erdbewegungen mit riesigen Bulldozern waren erforderlich, um den Sportplatz in den Jahren 1965 und 1966 ca. drei Meter tiefer zu legen und damit entsprechend zu vergrößern. Fast täglich fanden sich Zuschauer aus Udelfangen und den umliegenden Dörfern ein, um den Fortgang der Arbeiten zu beobachten. Die französischen Soldaten, die die schweren Raupen steuerten, waren in Udelfangen im Quartier.

Nachdem schließlich eine Drainage, mehrere Schichten Split und eine Feinschicht auf das genau vermessene Sportfeld aufgetragen waren, konnte der Platz am 6. August 1966 seiner Bestimmung übergeben werden. Nicht vergessen werden dürfen die vielfältigen Eigenleistungen, die Vorstand, Spieler und inaktive Mitglieder in der Bauphase erbracht haben. Während der gesamten Bauphase lief der reguläre Spielbetrieb weiter. Als provisorischer Ausweichplatz diente eine Wiese „Auf dem Widem“, die Nikolaus May zur Verfügung gestellt hatte. Wegen der ungünstigen Geländebeschaffenheit konnte man vom eigenen Tor aus nur die obere Hälfte des gegnerischen Tors sehen. Als Waschgelegenheit nutzten die Spieler nach den Heimspielen im Sommer einen Viehtrog („Komb“) mit einem Schlauch gegenüber dem Vereinslokal Thielen. Das Vereinslokal führte seinerzeit Elisabeth Thielen, die leider im Jahr 2005 verstorben ist. Noch in der Amtszeit von Georg Schmitt wurde der Verein auf Grund der Beschlussfassung in der Generalversammlung vom 15. Juli 1970 einstimmig von „Spielvereinigung Trierweiler-Udelfangen“ in „Spielvereinigung Udelfangen“ umbenannt. Der Kreisvorsitzende Trier/Saarburg des Fußballverbands Rheinland, Hermann Schmitt, leitete die Niederschrift der Generalversammlung befürwortend an den Landessportbund weiter mit dem Bemerken, dass Udelfangen nicht nur „Rechtsnachfolger“ von Trierweiler, sondern auch schon vom früheren Sportverein Udelfangen sei.

In der Zeit von 1970 bis 1972 bereicherte eine Damenmannschaft den Sport in Udelfangen und Umgebung. Zu erinnern ist auch an einen großen sportlichen Erfolg: In den Jahren 1971 und 1972 konnte der Amtspokal erstmals nach Udelfangen geholt werden. Spitzenfußballer in den 70er Jahren war Manuel Brito, ein brillanter, torgefährlicher Techniker, der das Zeug hatte, etliche Klassen höher zu spielen. Ein weiterer Ausnahmespieler war Heinz Przyklenk.

Kapitel 5 
Die SG Lisi Udelfangen

Ab der Saison 1972/73 war die Spielgemeinschaft Udelfangen/Liersberg/Sirzenich in den Tabellen zu finden. Die zugrunde liegende Vereinbarung zur Gründung einer Spielgemeinschaft datiert vom 20. Januar 1972 und wurde von Walter Weis (von 1971 bis 1973 der 1. Vorsitzende der Spielvereinigung Udelfangen) und Peter Müller (1. Vorsitzender der Spielvereinigung Liersberg/Sirzenich) unterzeichnet. Aufgrund der kommunalen Gebietsreform in Rheinland-Pfalz und der damit einhergehenden Eingemeindung der ehemals selbständigen Gemeinde Liersberg in die Ortsgemeinde Igel im März 1974 bildeten der SV Igel und Liersberg ab der Saison 1974/75 eine neue Spielgemeinschaft. Von der SG Lisi Udelfangen blieben somit nur noch Udelfangen und Sirzenich übrig, die seitdem – bis zur Neugründung des SV Sirzenich im Jahre 1986 – den Namen „Spielvereinigung Udelfangen-Sirzenich“ führten.

Kapitel 6
Das 50jährige Stiftungsfest und die folgenden Jahre

Vom 1. bis 3. Juni 1974 konnte der Sportverein Udelfangen sein 50-jähriges Vereinsjubiläum feiern. Damit verbunden war eine feierliche Fahnenweihe. Zugleich wurde das Endturnier des „Jacques-Reiter-Pokals“ ausgetragen. Im Rahmen des Kommersabends konnten folgende Gründungsmitglieder, die zwischenzeitlich alle verstorben sind, geehrt werden: Matthias Soester, Peter Burg, Nikolaus Weis, Peter Kersch, Wilhelm Becker, Matthias Thielen, Kaspar Ziewers, Josef Hill, Aloys Mohn. Die goldene Vereinsnadel für 40-jährige Zugehörigkeit zum Verein erhielten: Klaus Müller (Ehrang), Georg Schmitt, Matthias Burg, Josef Thielen, Matthias und Hermann Trierweiler, Matthias Schmitt, Johann Pfeifer, Johann Thielen, Matthias Thomm, Matthias Jacoby und Jakob Jacoby. Die Festrede hielt – erst kurz im Amt – Ortsbürgermeister Peter Schuster, der sich zunächst als aktiver Mittelfeldspieler und später als inaktives Mitglied in jahrzehntelanger Verbundenheit stets als Freund und Förderer des Vereins erwies.Im Jubiläumsjahr erhielt das Spielfeld eine neue Decke, ein Ballfang wurde gebaut, eine Buchen-windschutzhecke angepflanzt und ein neue Geländer erstellt. Die heutigen Umkleidekabinen befanden sich bereits im Bau. Zu erwähnen ist die Unterstützung durch den Musikverein Udelfangen, der an allen drei Tagen mit musikalischen Beiträgen zum Gelingen des Festes beigetragen hatte. Auch die freiwillige Feuerwehr war unter der Leitung von Brandmeister Matthias Thomm an der Überführung der Vereinsfahne vom Vereinslokal Thielen zur Weihe im feierlichen Hochamt im Festzelt beteiligt. Überhaupt war der Rückhalt in der Dorfbevölkerung sehr groß. Für den Betrieb des Festzeltes am Sportplatz konnten ohne Mühe genügend freiwillige Helfer mobilisiert werden. Das Fest stand unter der Schirmherrschaft von Verbandsbürgermeister Matthias Winter.Vorsitzender des Vereins war – seit 1973 – Josef Hill junior. Sie SpVgg Udelfangen hatte seinerzeit fünf Mannschaften angemeldet: 1. Mannschaft (2. Kreisklasse), 2. Mannschaft (3. Kreisklasse), eine B- und C-Jugend und eine AH-Mannschaft. Die B-Jugend ging bei einem von der Eintracht Trier im Jahre 1975 ausgerichteten B-Jugendturnier als Sieger vom Platz. Im Jahre 1976 konnte eine Flutlichtanlage auf dem Sportplatz installiert werden Die Kosten beliefen sich auf ca. 21.000 DM. Im gleichen Jahr scheiterte der Aufstieg in die 1. Kreisklasse. Die von Marcel Stockhausen trainierte Mannschaft unterlag im entscheidenden Spiel gegen Konz mit 0:3.Im Anschluss an Josef Hill führte Erich weis von 1978 bis 1981 den Verein. In der „außerordentlichen Mitgliederversammlung“ vom 6. Februar 1981 wurden Wolfgang Barth als 1. und Klaus Fuxen als 2. Vorsitzender gewählt. Das Amt des Jugendleiters übernahm Edmund Schu. Nach der Saison 1979/80 stieg die 1. Mannschaft in die D-Liga ab, schloss jedoch die Saison 1981/82 als Kreismeister Trier-Saarburg ab und wurde 1982/83 unter dem langjährigen erfolgreichen Spielertrainer Raimund Schuster auf Anhieb Vizemeister de C-Liga. Es gelang schließlich der Aufstieg in die B-Liga, der man seit der Saison 1984/85 mit einer spielstarken Mannschaft angehörte. Seit dem 21. Januar 1983 stand Herbert Bosbach dem Verein vor, unterstützt von Klaus Fuxen als 2. Vorsitzenden und Ewald Jacoby als Schriftführer. Josef Schuster übernahm die Kasse von Bernhard Petry. Inzwischen hatte Theo Thielen im Januar 1980 das Vereinslokal von seiner Mutter übernommen.

Kapitel 7
Der Verein wird 60 Jahre alt

Im Jahre 1984 konnte der Verein das 60 jährige Gründungsjubiläum begehen. Traditionell wurde dieses Fest, verbunden mit dem Endturnier des Raiffeisen-Wanderpokals, an Pfingsten (8. bis 11. Juni) ausgerichtet. Protektor war Ortsbürgermeister Peter Schuster. In seinem Geleitwort wies er auf die schwierigen Bedingungen in der Gründungsphase des Vereins hin: „Kein Sportplatz, keine fertigen Spieler und kein Geld in der Kasse“. Das Fest wurde – in sportlicher wie auch in finanzieller Hinsicht – ein voller Erfolg. Insgesamt fanden 26 Spiele einschließlich des Damenfußballspiels Udelfangen gegen Asselborn (Luxemburg) im Rahmen des Jubiläumsturniers statt. An dem Turnier nahmen auch sämtliche Jugendmannschaften (A-, B-, C- und D-Jugend) der damaligen Jugendspielgemeinschaft Udelfangen/Sirzenich/Aach teil. Diese Spielgemeinschaft hatte in der Saison 1081/82 den Spielbetrieb aufgenommen. Die C-Jugend der Jugendspielgemeinschaft schloss die Spielsaison 1983/84 als Meister der Staffel Trier-Saar ab. Die Spielvereinigung Udelfangen-Sirzenich stellte darüber hinaus folgende Mannschaften: 1. Mannschaft (B-Liga), 2. Mannschaft (Reserve), AH-Mannschaft, drei Freizeitmannschaften und die vorerwähnte Damenmannschaft.

Kapitel 8
Sirzenich gründet einen eigenen Fußballverein

Einen tiefen sportlichen Einschnitt in die Vereinsgeschichte brachte das Jahr 1986. Am 24. Januar 1986 wurde der Sportverein Sirzenich gegründet mit dem Ziel, in der Saison 1986/87 mit einer eigenen Mannschaft an den Meisterschaftsspielen teilzunehmen. Infolge des Weggangs der Sirzenicher Spieler nach einer insgesamt 14-jährigen erfolgreichen Zusammenarbeit büßte Udelfangen erheblich an Spielkraft ein und stieg in den darauf folgenden Spielzeiten gleich zweimal ab, nämlich von der B- in die C-Liga (1986/87) und schließlich in die D-Liga (1987/88). In der Saison 1996/97 gelang unter dem Spielertrainer Dietmar Schömer der Aufstieg in die C-Liga. Seit dem Jahr 1986 führt der Verein den Namen „SV Udelfangen“. Hier schließt sich der Kreis, in dem der Gründungsname „Udelfangen“ aus dem Jahr 1924 wieder angenommen wird.

Kapitel 9
Der Verein an der Jahrhundertwende

Von 1990 bis 1993 konnte Josef Hill nach seiner Amtszeit als 1. Vorsitzender von 1973 bis 1978 erneut dafür gewonnen werden, diesen Posten zu übernehmen. Die Vereinsführung lag damit wieder in bewährten Händen. Für eine Übergangszeit fungierte Dietmar Jäkel im Jahre 1973 als Vorsitzender. Von 1994 bis 2000 führte Josef Weis den Verein, anschließend übernahm Norbert Schweitzer das Ruder. Vom 4. bis 6. Juni 1999 konnte der Verein unter der Schirmherrschaft von Rudolf Heinzkill das 75. Gründungsfest feiern. In seinem Grußwort hob Ortsbürgermeister Peter Schuster hervor, dass der Fußball in dem kleinen Ortsteil Udelfangen ein fast ebenso bedeutendes Wort wie die „Springprozession“ in Echternach sei. „Mancher weitaus größere Verein musste in all den vielen Jahren auf Udelfangens Höhen Federn lassen“, lautet die rückblickende Feststellung des Ortsbürgermeisters. Auch sportlich ging es an der Jahrhundertwende wieder bergauf. So konnte in der Saison 1999/2000 unter dem Spielertrainer Stefan Ferring mit Erreichen eines 2. Platzes in der C-Liga Trier-Eifel und einer Relegationsrunde mit äußerst spannenden Spielen der Aufstieg in die B-Liga perfekt gemacht werden. Leider stieg man nach dem zweiten Jahr in der B-Liga wieder in die C-Liga ab, um sich im Spieljahr 2002/03 wieder mit einer spielstarken Mannschaft für die B-Liga zu qualifizieren. In der darauf folgenden Saison 2003/04 konnte der wiederholte Abstieg in die C-Liga nicht vermieden werden.

Kapitel 10
Der Verein im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends

Ab dem Jahr 2003 stand Hans-Willi Brand dem Verein vor, ehe von 2006 bis 2009 Friedbert Kohl die Geschicke des Sportvereins lenkte. In den beiden Amtsperioden wurden an der Sportanlage zahlreiche bauliche Veränderungen – mit großem, ehrenamtlichen Einsatz der zahlreichen Freunde und Gönner, der inaktiven und aktiven Mitglieder – vorgenommen. Angefangen vom Anbau an das bisherige Umkleidegebäude, der eine Schiedsrichterumkleide und eine Sauna für zwei Fußballteams beinhaltet, über die Umwandlung der Tennensportanlage in einen Kunstrasenplatz wurde viel Eigenleistung des Vereins und seiner Mitglieder erbracht. Im Jahr 2009 konnte sogar die Einweihung eines neuen Vereinsheims gefeiert werden. Zudem konnte auch sportlich wieder an alte Erfolge angeknüpft werden, in dem in der Saison 2008/09 unter dem Spielertrainer Stefan Reifenberg die Meisterschaft in der C-Liga Trier-Eifel erspielt wurde. Gar historisches wurde geschafft, als der SV Udelfangen in der Saison 2010/11 als Meister der B-Klasse Trier-Saar in die höchste Kreisklasse aufstieg. Während die Mannschaft in der 1. Saison in der A-Klasse einen respektablen Mittelfeldplatz belegte, musste leider in der darauffolgenden Saison 2012/13 der erneute Weg in die B-Klasse angetreten werden. Als kleines Trostpflaster sei an dieser Stelle erwähnt, dass die 2. Mannschaft des SV Udelfangen in der gleichen Saison die Meisterschaft errang und sich ab der Saison 2013/14 in der C-Klasse behaupten darf. Seit April 2010 steht Norbert Schuster dem SV Udelfangen vor und zählt ca. 110 Mitglieder.

*Die vorstehende Chronik des SV Udelfangen basiert im Wesentlichen auf dem Kapitel 23.3. „Aus der Geschichte des Sportvereins Udelfangen“ des Buchs „Udelfangen – Im Wandel der Jahrhunderte, Zur Geschichte eines Eifeldorfs“ von Franz Christian Müller. Die Ereignisse um die Jahrtausendwende bzw. im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends (9. und 10. Kapitel) wurden durch eigene Erinnerungen angereichert.
Rainer Schu